22.10.19 Podium: Rassismus und Bildung. Institutioneller Rassismus jenseits des NSU-Komplex als Herausforderung für das Recht

Podiumsdiskussion

Dienstag, 22. Oktober 2019 von 18 -21 Uhr
Humboldt-Universität zu Berlin, Hauptgebäude, Unter den Linden 6, Raum 2091

Die Ermittlungen im NSU-Komplex und der NSU-Prozess haben zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit institutionellem Rassismus geführt. Gleichzeitig wird über eine Definition von institutionellem Rassismus heftig gestritten. Der UN-Anti-Rassismus-Ausschuss (CERD) schrieb 2015 in seinen Bemerkungen zum Staatenbericht der Bundesrepublik Deutschland im Kontext der Ermittlungen zum NSU von möglichem institutionellen Rassismus. Die Bundesregierung weist das bis heute entschieden zurück.

Tatsächlich gibt es keine einheitliche Verwendung des Begriffs. Zudem fehlt es in Deutschland an Forschung zu institutionellem Rassismus im Recht und in der Justiz. Forschung und Expertise besteht vor allem zu institutionellem Rassismus im Bildungsbereich. Daran wollen wir anknüpfen.

Mit Expert*innen aus Forschung und Praxis diskutieren wir die Möglichkeiten einer Übertragung bestehender Erkenntnisse, Methoden und Theorien auf das Recht und seine Institutionen. Dabei interessiert uns: Was ist institutioneller Rassismus überhaupt? Wie kann man ihn nachweisen? Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten stellen sich dabei?

Es diskutieren:

Joshua Kwesi Aikins, Politikwissenschaftler bei „Vielfalt entscheidet“ und an der Universität Kassel, Projektleitung Parallelbericht CERD 2015, Sachverständiger derEnquete-Kommission Rassismus im Thüringer Landtag

Saraya Gomis, Lehrerin, Each One Teach One und ehemalige Antidiskriminierungsbeauftragte der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie

Maryam Haschemi Yekani, Rechtsanwältin und Koordinatorin des Berliner Netzwerks gegen Diskriminierung in Schule und Kita (BeNeDiSK)

Prof. Dr. Juliane Karakayali, Soziologin an der Evangelischen Hochschule Berlin, forscht zu institutionellem Rassismus

Grußwort: Prof. Dr. Ulrike Lembke, Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien, Humboldt-Universität zu Berlin

Thematische Einführung: Doris Liebscher, Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte

Moderation: Fiona Schmidt, Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien und Doris Liebscher, Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte

Im Anschluss:    Austausch und Vernetzung, Getränke und Fingerfood

Eine Veranstaltung der Humboldt Law Clinic Grund- und Menschenrechte und des Lehrstuhls für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Bitte melden sie sich an per email bei sekretariat.lembke@rewi.hu-berlin.de.